Die Suche nach der richtigen Bank in Berlin mag auf den ersten Blick nicht allzu kompliziert erscheinen: Man benötigt schließlich „einfach nur ein Konto“. Doch wer genauer hinschaut, merkt schnell, dass hinter dieser Entscheidung viel mehr steckt. In einer Stadt wie Berlin, wo ständig Neues passiert, jeden Tag neue Menschen hinzuziehen und traditionelle Strukturen von innovativen Ideen herausgefordert werden, ist eine Bank nicht bloß ein Ort, an dem man sein Geld parkt. Vielmehr ist sie ein wichtiger Partner in alltäglichen Finanzangelegenheiten – und darüber hinaus.
In diesem umfangreichen Ratgeber möchten wir dir zeigen, warum es so wichtig ist, die Bankwahl in Berlin sorgfältig anzugehen. Wir erklären, welche Kriterien dabei eine Rolle spielen und welche Banken besonders empfehlenswert sind. Zudem erfährst du, warum ein Bankkonto unverzichtbar ist, was es mit dem Mangel an Geldautomaten in Berlin auf sich hat und wie sich Giro-, Maestro-, Debit- und Kreditkarten voneinander unterscheiden. Wir gehen außerdem auf die unterschiedlichen Angebote von N26, DKB, Comdirect und der Postbank ein, damit du einen umfassenden Überblick bekommst. Lies hier, welche Bank am besten zu deinem Lebensstil passt, wie du ein Bankkonto eröffnen kannst und worauf du als Neuankömmling, Expact oder gebürtiger Berlinerin achten solltest.
Zahlreiche alltägliche Lebensbereiche hängen in Deutschland, und besonders in Großstädten wie Berlin, unmittelbar mit einem Bankkonto zusammen. Du benötigst es beispielsweise:
Ohne Bankkonto stößt man daher im Alltag schnell an Grenzen. Was in manchen Ländern kein größeres Problem darstellt, ist in Deutschland fest etabliert: Das Bankkonto ist die Basis für viele finanzielle Prozesse. Gerade in Berlin mit seinen rund 3,7 Millionen Einwohner*innen und einer unglaublich lebendigen Wirtschaft haben sich viele Anbieter auf bargeldlose Zahlungen eingestellt. Doch gleichzeitig kann es, wie wir später sehen werden, in einigen Ecken der Hauptstadt vorkommen, dass man auf ein Netz aus Geldautomaten oder Möglichkeiten zum Bargeldabheben angewiesen ist – dieses ist allerdings stellenweise durchaus lückenhaft.
Berlin ist zwar eine Metropole, aber ausgerechnet die Dichte an Bankautomaten lässt in manchen Bereichen zu wünschen übrig. Eine Berlinerin kann davon ein Lied singen, besonders wenn er oder sie einer Bank angehört, die nur wenige eigene Geldautomaten in der Stadt betreibt. Oftmals ist man dann gezwungen, ein paar Kilometer weiter zu laufen oder zu fahren, um gebührenfrei an Bargeld zu gelangen. Das ist nicht nur nervig, sondern kann mitunter auch zeitaufwendig sein – insbesondere, wenn man es eilig hat oder abends auf dem Heimweg noch schnell Bargeld braucht.
Zudem kann es richtig teuer werden, wenn man notgedrungen auf einen Automaten einer Fremdbank zurückgreift. Hier schlagen Banken und Automatenbetreiber häufig hohe Zusatzgebühren beim Abheben mit einer fremden Karte auf. Zum Glück gibt es jedoch einige Bankinstitute, die ihren Kund*innen ermöglichen, an (fast) allen Automaten gebührenfrei Geld abzuheben – entweder weltweit oder zumindest im Inland. Gerade für Berlin, wo einige Stadtteile eine geringere Automatendichte aufweisen, ist das ein großer Pluspunkt.
Wenn es um Zahlungskarten geht, kann man schnell den Überblick verlieren. Besonders für Menschen, die neu in Deutschland sind, wirken Begriffe wie „EC-Karte“, „Giro-Karte“, „Maestro-Karte“, „Debit-Karte“ oder „Kreditkarte“ verwirrend. Doch so kompliziert ist es gar nicht, wenn man die verschiedenen Systeme versteht.
Gerade in Berlin, wo ein buntes Angebot an Restaurants, Cafés und Geschäften existiert, sollte man sich bewusst sein, dass Kreditkartenzahlung nicht in jedem Laden Standard ist. Selbst einige hochpreisige Restaurants sind (noch) nicht auf Kartenzahlungen mit Visa oder Mastercard eingestellt. Oft funktioniert dort nur das Zahlen per Giro-Karte oder Bargeld. Dennoch schreitet die Modernisierung auch hier voran, weshalb es sinnvoll ist, mehrere Zahlungsoptionen zu haben.
Berlin ist bekannt für seine Vielfalt, und das gilt selbstverständlich auch für die Bankenwelt. Man unterscheidet grob zwischen Filialbanken, die noch klassische Kundenschalter und persönliche Beratung vor Ort bieten (etwa Sparkassen, Volksbanken oder Postbank), und Direktbanken, die ihre Dienstleistungen überwiegend oder sogar ausschließlich online bereitstellen (z. B. N26, DKB, Comdirect). Direktbanken haben häufig bessere Konditionen (wie kostenlose Kontoführung, gebührenfreie Kreditkarten) und ein modernes, digitales Angebot – dafür entfällt meist die Möglichkeit eines persönlichen Filialtermins.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf vier populäre Bankinstitute, die wir für Berlin besonders relevant finden: N26, DKB, Comdirect und die Postbank. Obwohl es natürlich noch viele weitere Banken gibt, haben sich diese vier in den letzten Jahren aufgrund ihrer Konditionen, ihrer Serviceleistungen und ihrer Verfügbarkeit als besonders interessant für Berliner*innen und Expats erwiesen.
Die Bank N26 hat ihren Ursprung in Berlin selbst und steht für die nächste Generation des mobilen Bankings. Der Prozess der Kontoeröffnung läuft komplett digital ab und kann innerhalb weniger Minuten vom Smartphone, Tablet oder Laptop aus abgewickelt werden. Besonders attraktiv für viele Nutzer*innen ist, dass N26** eine auf Englisch verfügbare Webseite sowie App** anbietet – ein echter Vorteil in einer internationalen Stadt wie Berlin, in der Menschen aus aller Welt leben und Deutschkenntnisse nicht immer vorausgesetzt werden können.
Wichtige Merkmale von N26:
N26 ist eine reine Onlinebank. Das bedeutet, man hat keine Filialen in Berlin, in denen man persönlich Fragen stellen oder Probleme besprechen kann. Dafür gibt es einen Kundenservice per Chat oder Telefon, der jedoch manchmal kritisch bewertet wird, wenn es um komplexere Anliegen geht. Wer also großen Wert auf persönlichen Kontakt legt, sollte sich dessen bewusst sein. Für digitalaffine Kund*innen ist N26 allerdings eine hervorragende, zeitgemäße Wahl.
Die DKB (Deutsche Kreditbank) zählt zu den frühen Vorreitern unter den Direktbanken in Deutschland. Mit Hauptsitz in Berlin ist sie seit den 1990er-Jahren aktiv und hat sich früh einen Namen gemacht, indem sie kostenlose Kontoführung und eine kostenlose Kreditkarte eingeführt hat, zu einer Zeit, als das auf dem Markt noch eher ungewöhnlich war.
Wichtige Eigenschaften der DKB:
Wie bei N26 muss man allerdings damit rechnen, dass die DKB keine dichte Filialstruktur hat. Als „Direktbank“ ist ihr Modell ebenfalls auf Online-Services und telefonische Beratung ausgerichtet. Das schont meist das Portemonnaie, kann aber manchmal Geduld abverlangen, wenn es um den Kundenservice geht. Für Berliner*innen und Menschen, die in einer modernen, digitalen Welt zuhause sind, ist die DKB jedoch eine ausgezeichnete Wahl.
Comdirect gehört zur Commerzbank-Gruppe, fungiert jedoch als eigenständige Direktbank ohne klassisches Filialnetz. Der Kontoeröffnungsprozess ähnelt dem der DKB: Du kannst ihn komplett online durchführen, wobei du entweder das PostIdent- oder das VideoIdent-Verfahren durchläufst, um deine Identität zu bestätigen.
Was zeichnet Comdirect aus?
Comdirect bietet einen vergleichbaren Funktionsumfang zur DKB an und ist daher eine gute Alternative, falls man bei letzterer tatsächlich nicht angenommen wird. Auch der Kundenservice genießt einen relativ guten Ruf. Allerdings sollte man sich immer alle aktuellen Konditionen anschauen, da sich die Aktionen und Gebührenmodelle ändern können.
Die Postbank nimmt eine Art Mittelstellung ein zwischen reiner Filialbank und Direktbank. Durch ihre Kooperation mit der Deutschen Post hat sie immer noch diverse Filialen im Stadtgebiet, in denen Kund*innen einen persönlichen Ansprechpartner finden und auch Bargeldeinzahlungen vornehmen können.
Wichtige Punkte zur Postbank:
Die Postbank ist somit ideal für alle, die einen gewissen Komfort des Onlinebankings wünschen und zugleich nicht ganz auf persönliche Beratung verzichten möchten. Wer eine reine Onlinebank bevorzugt, kann hier jedoch höhere Gebühren im Vergleich zu N26 oder DKB bemängeln.
Um in Deutschland ein Bankkonto zu eröffnen, brauchst du in der Regel folgendes:
Gerade für Expats, die nach Berlin ziehen, ist die Möglichkeit, ein Konto bereits aus dem Ausland einzurichten, ein enormer Vorteil. N26 bietet diesen Service zum Beispiel an und erleichtert damit den Start in der deutschen Hauptstadt erheblich. Wer bereits bei der Ankunft über eine deutsche IBAN verfügt, kann nahtlos Verträge abschließen oder bei der Jobsuche direkt eine Bankverbindung angeben.
Obwohl die Eröffnung eines Bankkontos in der Regel relativ unkompliziert ist, kann man einige Stolpersteine umgehen, indem man vorbereitet ist und folgende Aspekte beachtet:
Falls du häufig reist oder sogar weltweit unterwegs bist, spielt das Thema Bargeldabheben im Ausland oft eine große Rolle. Nicht jede Bank bietet kostenlose Abhebungen an internationalen Geldautomaten an. Besonders relevant sind daher folgende Aspekte:
Deutschland ist berühmt-berüchtigt dafür, dass Bargeld noch immer einen hohen Stellenwert hat. In Berlin siehst du zwar, wie das kontaktlose Bezahlen stetig an Beliebtheit gewinnt – in hippen Cafés und innovativen Start-ups ist Kartenzahlung selbstverständlich. Doch gerade kleine Läden, traditionelle Imbisse oder manche Bars verlangen weiterhin Bares. Das hat weniger mit Technikfeindlichkeit, sondern oft mit langen Traditionen und den Gebührenstrukturen der Kartenterminals zu tun.
Daher gilt: Eine Mischung aus Karte und Bargeld ist meistens der sicherste Weg, um überall bequem bezahlen zu können. Wenn du weißt, dass du an diesem Tag in Ecken Berlins unterwegs bist, in denen weniger Automaten stehen, ist es sinnvoll, sich zuvor ausreichend Bargeld zu sichern.
Berlin ist eine beliebte Stadt für Studierende. Ob an der Freien Universität, der Humboldt-Universität, der TU Berlin oder den zahlreichen Fachhochschulen – die Stadt wimmelt nur so von jungen Leuten. Entsprechend werben viele Bankinstitute aktiv um Studierende, denn junge Kundinnen sind die potenziellen Bestandskundinnen von morgen.
Besonders attraktiv können hier folgende Konditionen sein:
N26 und Comdirect sind bei jungen Leuten besonders beliebt, da beide Banken ein zeitgemäßes, digitales Erscheinungsbild haben und relativ viel „Online-Komfort“ bieten. Die DKB wiederum punktet, wenn man sportbegeistert ist oder viel reist und die Welt erkunden will. Mit dem kostenlosen Geldabheben im Ausland (via Visa) ist man für Auslandssemester und Backpacking-Trips gerüstet.
Banken stehen in hartem Wettbewerb, besonders im Berliner Raum mit seiner lebendigen Szene. Daher versuchen viele Institute, Zusatzeistungen anzubieten, die das eigene Konto noch attraktiver machen sollen. Dazu zählen beispielsweise:
Auch wenn eine großzügige Kreditlinie oder ein Dispokredit am Girokonto verlockend klingen, solltest du immer bedenken, dass Banken für solche Kredite teils hohe Zinsen verlangen. Überschreitest du also regelmäßig dein Konto, können sich die Kosten schnell summieren. Gerade in einer Stadt wie Berlin, in der das Leben oft impulsiv und spontan verläuft, kann das Konto schnell ins Minus rutschen, wenn man nicht aufpasst.
Daher empfiehlt es sich, das Konto so gut es geht im Plus zu halten oder nur temporär zu überziehen und anschließend schnell wieder auszugleichen. Für größere Anschaffungen sind reguläre Ratenkredite oft günstiger als ein längerfristig genutzter Dispokredit.
Sobald du dein passendes Bankkonto gefunden und eingerichtet hast, öffnen sich weitere Türen in Berlin. Hier nur ein paar Beispiele, woran du gleich nach der Kontoeröffnung denken solltest:
Die „beste“ Bank in Berlin gibt es nicht pauschal, denn jeder hat andere Bedürfnisse und Prioritäten. Für einige steht eine nutzerfreundliche App mit englischsprachigem Kundenservice im Vordergrund, während andere großen Wert auf kostenlose Auslandabhebungen legen. Manch einer möchte unbedingt eine Filiale vor Ort haben, weil der persönliche Kontakt wichtiger ist als alles Digitale.
Dennoch lassen sich ein paar grundsätzliche Tipps formulieren:
Wer all diese Aspekte berücksichtigt, wird feststellen, dass man durchaus sehr zufrieden mit seiner Bank in Berlin sein kann. Egal, ob du neu in der Stadt bist oder schon seit Jahren hier wohnst – das richtige Konto macht den Alltag in der Hauptstadt definitiv einfacher. Und ganz nebenbei sparst du dir mit einem guten Konto jede Menge Gebühren und unnötigen Papierkram.
In diesem Sinne wünschen wir dir viel Erfolg bei der Kontoeröffnung und dem bequemen Banking in Berlin! Vergiss nicht, nach erfolgreichem Abschluss deines neuen Kontos auch gleich nach dem passenden Handy- und Internetvertrag zu schauen, damit du rundum startklar bist. Wer weiß, vielleicht entdeckst du auf diesem Weg auch gleich noch andere nützliche Services, die dir im Alltag in der Spree-Metropole das Leben erleichtern.
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